Schon ein Wochenende nach den „großen“ Deutschen standen im benachbarten Mönchengladbach die Deutschen U23-Meisterschaften an, für die sich gleich mehrere Athlet*innen unserer LG qualifizieren konnten.
Freitags nachmittags begann die Meisterschaft für alle Trainer und Athlet*innen gleich mit dem größten „Kracher“ – die Zeitendläufe über 4 x 100m standen an.
Gut platziert und mit allen Topläufer*innen besetzt und verstärkt (Danke an alle vier „Ersatzläufer*innen“ – an Luzie (Kunter), Hannah (Paulukuhn), Lasse (Laude) und Timon (Blatt)!!) bereiteten sich die Staffeln in dem relativ kleinen Aufwärmbereich auf den großen Auftritt vor. Gut, dass die Wechsel im Vorfeld schon gut eingeübt waren!
Als erstes durften die Mädels ran. Lauf 2, Bahn 5 – dieser Startplatz gefiel allen. Marlene (Fenster) startete punktgenau und übergab auf aussichtsreicher Position an Nela (Ginschor), die nach ihrer Verletzung gerade rechtzeitig wieder auf dem „Sprintweg“ ist. Nelas Antritt ist wirklich sensationell – und sie konnte auch im hinteren Teil der Strecke das Tempo noch gut halten und übergab sicher an Lina (Strack). Nie eine leichte Aufgabe, die zweite Kurve, aber Lina machte das ganz prima und auch der letzte Wechsel auf Chelsea (Port Le Roi) glückte. Chelsea kämpfte sich noch ganz nah an die Staffel des TV Gladbeck heran und brachte den Staffelstab schließlich als Dritte des Laufes über die Linie. Groß war der Jubel bei den Mädels und allen Mitgereisten über die neue PB des Quartetts von 47,30s – und noch größer, als nach dem letzten Lauf dann feststand, dass sie damit den 8.Platz erlaufen hatten! Glückwunsch, Mädels !
Jetzt waren die Jungs gefordert. Durchgekommen, Bestleistung, Platzierung.... davon träumten sie auch. Ebenfalls Lauf 2 und Bahn 5 – ein gutes Omen ? Levi (Sacher) ging sehr beherzt und mit großen Schritten an – ein wirklich ausgezeichneter Startkurvenlauf gelang ihm. Den Wechsel auf Mateusz (Lewandowski) reizten die zwei sehr aus (Jungs...das geht den Trainern an die Nerven....), aber...passte! Mateusz kam gut durch über die 100m, musste sich vielleicht bei der Übergabe an Linus (Binder) ein wenig viel strecken – aber Linus, in den Wochen zuvor durch eine Sehnenreizung etwas ausgebremst, sprintete sicher durch die zweite Kurve und übergab im vorderen Feld auf unseren Schlussläufer Niklas (Görigk). Niklas gab überzeugend Gas – und konnte hinten raus nur ganz knapp von dem starken Schlussläufer der LTDSHS Köln eingefangen werden. So belegten die Jungs in ihrem Lauf mit einer neuen PB von 41,39s den zweiten Platz. Jetzt hieß es wieder warten, was der letzte Lauf so bringen würde, in dem bei Zeitendläufen die schnellsten Meldungen an den Start gehen. Und ... jaaaaaaa... grandios... die Jungs wurden für ihre tolle Leistung mit dem 7. Platz belohnt. Klasse!! Schnell fiel dann auf, dass diese starke Zeit der Jungs auch den Regionsrekord der StG Regio von 2018 „gefällt“ hat. Gratulation, die Herren!
Leider hatte Mateusz langer Schritt am Ende seines Laufs zur Folge, dass er mit Schmerzen in der Leistengegend von der Bahn kam. Mehr als unglücklich, wenn man bedenkt, dass er nur 40 Minuten später schon wieder in den Callroom für seinen 400m Hürden Vorlauf musste. Es gab also kaum Zeit zu regenerieren und auch wenn sich alle Beteiligten große Mühe gaben, so war schon bald abzusehen, dass Mateusz nicht schmerzfrei laufen konnte und damit ein Start leider aussichtslos war. Schweren Herzens wurde also der Start zurückgezogen und die Läufe von der Tribüne verfolgt. Die gezeigten Leistungen seiner Mitstreiter trösteten ihn nicht, wohl aber die Gewissheit, dass Mateusz auch im kommenden Jahr noch der U23 Klasse angehört und dann, gemeinsam mit seinen Staffelkollegen, erneut beweisen kann, was in ihm steckt.
Der Samstag brachte ein wenig mehr Sonne an den Himmel, aber leider auch heftig blasende und wechselnde Winde – ein Umstand, der den Kurzsprintern immer missfällt. Niklas und Chelsea hatten sich für die Kurzstrecke qualifiziert und versuchten, die schwierigen Umstände zu verdrängen. Niklas – nach seiner heftigen Verletzung und langen Ausfallzeit 2023 noch nicht ganz wieder auf dem Stand des Vorjahres musste diesmal als Erster ran. Leider gab es ausgerechnet bei seinem Lauf einen Gegenwind von 1,8m/s – wenn man bedenkt, dass andere Läufe mit gutem Rückenwind gestartet wurden, macht das schon eine Menge aus. So war er mit den erzielten 11,09s nicht zufrieden. Kopf hoch, Niklas – das wird im nächsten Jahr wieder anders !
Chelsea fühlte sich gut präpariert und den Meldungen nach hatte sie durchaus eine Chance auf Platz 2 in ihrem Vorlauf, was ein sicheres Weiterkommen bedeutet hätte. Leider hat genau dieses Wissen dazu geführt, dass sie etwas fest wurde und vor allem das erste Drittel nicht wie gewohnt gestalten konnte. Daher blieb es leider bei 12,07s und Platz 4 – und das Halbfinale war „gegessen“. „Aber morgen, da kommt ja „meine“ Strecke, die 200...“ - so lautete ihr Fazit...
Der Sonntag brachte leicht kühlere Temperaturen, aber doch auch Sonnenschein – und natürlich wieder den unberechenbaren Wind, über den sich auch 200m-Läufer nicht freuen...
Zunächst ging es für unsere Herren Mateusz und Levi auf die Langsprintstrecke über 200m. Mateusz verkraftete seine verletzungsbedingte Absage am Freitagabend überraschend gut und zeigte sich hochmotiviert. Auch den Samstag nutzte er für weitere Physiotherapie-Behandlungen und leichtes Training. Nachdem er am Sonntagmorgen die Startfreigabe von der Physiotherapeutin seines Vertrauens, Dagmar Kondziella bekommen hatte, ging es für ihn in Lauf 4 auf Bahn 3 an den Start. Er zeigte ein solides Rennen und das allerwichtigste war, dass er mit einem erhobenen Daumen im Zielbereich signalisierte, dass er schmerzfrei und zufrieden war. Seine Zeit von 22,01 Sekunden stellte ihn zwar nicht vollends zufrieden, jedoch lagen alle Läufer in diesem Lauf mehrere Zehntel oberhalb ihrer Bestzeit, was die Beteiligten mit starken Gegenwind begründeten.
Für Levi war es, nach dem Quali-Lauf im Mai, erst der zweite Start über 200m in dieser Saison. Auch hier zeigte er, diesmal auf Bahn 2 laufend, die schon bei der Staffel bewiesene hervorragende Kurventechnik. 22,34s, seine zweitbeste je gelaufen Zeit, brachten Levi am Ende auf Platz 25.
Und dann waren da ja noch Chelsea und ihre Lieblingsstrecke. Mit Bahn 8 im vierten Zeitendlauf waren Athletin und Trainerin sehr zufrieden. Und dass auf Bahn 7 die Staffel-Europameisterschaftsteilnehmerin Nele Jaworski starten würde, wurde auch mit einem locker flockigen „Kein Problem, da hänge ich mich dran!“ kommentiert. Chelsea startete mutig in die Kurve und lag bei Ausgang auf die Gerade ganz nach Wunsch hinter Jaworski und zwei anderen jungen Damen auf Platz 4. Und dann erwachte die Kämpferin in unserer Chelsea – und sie sprintete letztlich auf Platz 3 ihres Vorlaufes (insgesamt Platz 15) mit einer super neuen Bestzeit von 24,55s – und das bei leichtem Gegenwind... Gratulation!! Ein prima Abschluss einer aufregenden und tollen Meisterschaft der neuen LG Aachen, was abends dann noch bei einem gemeinsamen Essen gefeiert wurde.