Nur wenige Aachener Athlet*innen konnten den Weg gen Bochum zu den Deutschen U23- Meisterschaften einschlagen – darunter unser derzeit schnellster Aachener 100m-Sprinter, Niklas Görigk (Jg.2002), der seit diesem Jahr für die Aachener TG startet und im Vorfeld bei den NRW Meisterschaften mit 10,91s erstmalig unter der „magischen“ 11-Sekunden-Grenze blieb. Das großzügig angelegte Bochumer Lohrheide-Stadion, das schon mehrfach Austragungsort Deutscher Meisterschaften war, empfing uns mit wechselhaften Winden aber mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Niklas ging gut vorbereitet und hoch motiviert in sein erstes Deutsches Meisterschaftsrennen.
Vorlauf 4 – Bahn 8 – dieselbe „Position“ wie Trainingskollegin Chelsea eine Woche vorher in Ulm bei den Jugendmeisterschaften. Aber auch diesmal sollte das Glück nicht auf seiten der ATG sein... Schon in den ersten drei Vorläufen schaltete sich wiederholt die „Druckmess-Maschine“ der Startblöcke mit lautem Tuten ins Spiel – für alle Zuschauer nicht ersichtlich, warum, so dass „Ausschalten!“-Rufe auf den Rängen laut wurden. In Niklas Lauf geschah dies ganze dreimal – zunächst bekam der Athlet auf Bahn 5 eine gelbe Karte, dann gab es für alle eine grüne Karte – und dann bekam Niklas eine gelbe Karte – er sei in der „Fertig“-Position zu unruhig gewesen – was auch von Trainern anderer Vereine als „Völlig unverständlich!“ kommentiert wurde. So eine gelbe Karte führt natürlich zu einem ganz leicht zurück gehaltenem Start, was auch bei Niklas der Fall war. Allerdings kämpfte er sich im Mittelteil eindrucksvoll zurück und beendete den Lauf als Vierter mit guten 10,95s . Klasse ! Als dann auch noch der Stadionsprecher durchgab, dass alle „unter-11-Sekunden-Sprinter“ es ins Halbfinale geschafft hatten, schien der Tag perfekt. Schien – denn leider wurde kurze Zeit danach in den digitalen Ergenislisten Niklas „q“ in ein „*“ verwandelt. Was war geschehen ? Es gab einen weiteren Sprinter mit der Zeit von 10,95s – und zusammen wären es 17 junge Männer für das Halbfinale gewesen, aber nur 16 konnten laufen. So ist wohl – leider ohne unser Wissen und ohne, dass wir dem Beiwohnen durften – im Wettkampfbüro gelost worden – zum Nachteil unseres Athleten.
Die Enttäuschung war, wie man nachvollziehen kann, groß ! Bitter auch, dass dann im zweiten Halbfinale zwei Athleten als „abgemeldet“ geführt wurden und nicht antraten – ohne, dass Niklas die Chance bekam, sich doch noch einmal zu beweisen... So bleibt leider ein schaler Beigeschmack der ersten DM-Teilnahme – wenn auch Platz 17 der Gesamtwertung eine Steigerung nach Meldeliste um 4 Plätze nach vorne bedeutete. All das sollte Niklas nicht abhalten, seine tolle Schnelligkeit weiter zu entwickeln um in den kommenden beiden U23-Jahren (denn er gehörte ja zum jüngsten der angesprochenen Jahrgänge)sicher mit mehr Start-Glück zu zeigen, dass da ganz sicher mehr geht ! Kopf hoch – und trotz allem Glückwunsch zu der tollen Saison !