Trauer um Ilse Wirtz

Die ATG Leichtathleten trauern um eine ihrer erfolgreichsten und beliebtesten Sportlerinnen. Am 18. September ist nach schwerer Krankheit Ilse Wirtz verstorben. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie, wir werden Ilse sehr vermissen.

Unter ihrem Mädchennamen Ilse Kasten hat sie zahlreiche Erfolge im ATG-Trikot erzielt und gehört zu den ATG-Athleten, denen die höchste Aachener Auszeichnung für Sportler, der Silberbecher, verliehen wurde. Lothar Plaßmann hat Auszüge von Ilses sportlicher Laufbahn zusammengestellt.

Im Mai 1953 wurde Ilse Kasten Mitglied der ATG. Schon im selben Jahr stand sie an 1. Stelle im Hochsprung bei der weiblichen Jugend im Kreis Aachen. Im folgenden Jahr steigerte sie sich so sehr, dass sie bei den Frauen im Kreis in den Disziplinen 80m Hürden und Hochsprung den 1. Platz, 2. Plätze über 100m, 200m und Diskus und den 3. Platz im Kugelstoßen belegte. 1959 dominierte sie über 100m, 200m, 80m Hürden, Weitsprung, Hochsprung und im internationalen Fünfkampf. Ihre erfolgreichsten Jahre waren 1960 und 1961.

Die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rom 1960 verpasste Ilse nur knapp. 1,67 m war die geforderte deutsche Quali-Leistung. Mit ihrer in diesem Jahr erzielten Bestleistung von 1,65 m fehlten gerade einmal 2 Zentimeter zur Olympiateilnahme. Wie gut diese noch in Rollsprungtechnik erzielte Leistung war, kann man anhand der Ergebnisse des Olympischen Hochsprungs von 1960 erkennen. Zahlreiche Athletinnen blieben unter dieser Höhe, Platz 6 wurde mit 1,65 m vergeben. Eine ATG-Athletin, die zur Weltspitze gehörte!

Ihre weiteren Erfolge dieser beiden Jahre:
1960: Kreismeisterin über 100m, 200m, Weitsprung, Hochsprung, Fünfkampf. Mittelrheinmeisterin mit der 4x100m Staffel, 2. Platz im Weitsprung, 3. Platz über 100m, 80m Hürden und im Fünfkampf. Bei den Westdeutschen Meisterschaften war sie 2. im Mannschafts-Fünfkampf. In der DLV Jahresbestenliste fand man sie im Hochsprung auf dem 3. Platz.

1961: Mittelrheinmeisterin im Hochsprung, Weitsprung und Fünfkampf. 3. Platz im Hochsprung bei den Westdeutschen Meisterschaften.

In den Folgejahren stand sie bei ihren Wettkämpfen immer auf dem Treppchen. 1964 heiratete sie, beendete die Sportlaufbahn und widmete sich der Familie.