In dieser denkwürdigen Corona-Saison bei Deutschen Meisterschaften starten zu können ist an sich schon ein Privileg, das nur wenigen Athleten vergönnt geblieben ist.
Die deutschen Jugend-(U18/U20) Meisterschaften in Heilbronn gehörten in diesem Jahr zu den wenigen Meisterschaften, die mit enorm strengen Hygiene-Auflagen durchgeführt worden sind.
Umso größer war die Vorfreude für unsere einzige Starterin Laura Giese (2002) auf diese Meisterschaften, auch wenn die Starterliste die stärksten Athletinnen des gesamten Jahres ausgewiesen hat. Neben der U18 Jugend-Olympiasiegerin von 2018, der EYOF-Siegerin von 2019, der letztjährigen deutschen U18-Meisterin war auch die führende der aktuellen Bestenliste angereist, um sich dem Kampf der Medaillen zu stellen. Keine leichte Aufgabe also für unsere Laura.
Diese begann jedoch nervenstark und stieg bei 3,70m sehr souverän in den Wettkampf ein. Diese Höhe bedeutete für eine Mitstreiterin leider schon das Aus bei deren Anfangshöhe, ein sog. Salto-Nullo.
Danach begann das „Stäbchen-Wechsel-Dich“ Spiel für Laura. Der nächst-härtere Stab wurde für die Folgehöhe gewählt und auch die 3,80m nahm sie im ersten Versuch.
Doch dieser Stab hielt nur bis zum ersten Versuch bei 3,90m, den sie noch riß. Doch mit einem wieder härteren Stab gelang auch diese Höhe im zweiten Versuch, bei der dann auch alle anderen Medaillienkandidatinnen in den Wettkampf eingestiegen waren.
Laura machten den ersten Versuch über 4,00m direkt gültig und setzte damit ein wichtiges Zeichen. Und hier entschied sich auch der Medaillenkampf, denn die bisherige Jahresbeste bewältigte diese Höhe nicht, so dass Laura die Bronzemedaille sicher hatte.
Auch für die nächste Höhe (4,05m), die zugleich neue PB bedeutet hätte, wurde der härteste Stab gewählt. Ganz knapp fiel die Latte, auch wenn Coach Wolfram und auch der anwesende Landestrainer Marvin Caspari sicher waren, dass mit einem noch härteren Stab mindestens auch diese Höhe noch möglich gewesen wäre. Danach machten die beiden Potsdamerinnen Moana-Lou Kleiner und Leni Freyja Wildgrube den Titelkampf unter sich aus, den Leni mit 4,25m dann für sich entschied.
Etwas traurig waren die Athletinnen darüber, dass es keine Siegerehrung gab. Die Athletinnen mussten sich die Medaillen im Zelt selbst abholen, angesichts der sonst guten und sehr strengen Organisation sicher ein kleiner Kritikpunkt. Aber der Respekt der beiden Potsdamer Mädels und der anwesenden Trainer war Laura sicher, die sich auch so über diesen hervorragenden Platz gefreut hat.
Und auch der Trainer war sehr zufrieden mit einem Wettkampfverlauf wie aus dem Bilderbuch, in dem Laura - wieder mal - Nerven wie Drahtseile bewiesen hat.
Klasse Laura!!