Es ist immer etwas Besonderes, wenn man sich für die „großen“ Deutschen Meisterschaften qualifizieren kann. In diesem Jahr gelang das für die LG Aachen Mateusz Lewandowski (2003) über 400m Hürden und der U23 Männer-Staffel über 4 x 100m. Der erste Teil des Teams reiste freitags abends ins niedersächsische Braunschweig, denn Samstagmittag stand für Mateusz sein Einzellauf an. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen 28 Grad wurde zunächst die Stellplatzkarte abgegeben und anschließend das Stadion, sowie der Warm Up Bereich inspiziert. Es folgte das einstudierte Aufwärmprogramm, welches bei deutschen Meisterschaften meist 20 Minuten vor dem eigentlichen Start beendet sein muss. Dann folgte der Aufruf eines Kampfrichters, sowie der Gang in den Callroom, in dem das Trikot, die Startnummer, sowie die Spikes kontrolliert wurden. Von dort aus wurden die Athleten geschlossen zu ihren Startblöcken geführt. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wurde Mateusz die ungeliebte Bahn 1 zugelost, wovon er sich aber nicht beeinflussen ließ.
Er ging das Rennen couragiert an und lief zum ersten Mal einen 13er Rhythmus zwischen den ersten beiden Hürden. Nach einem technischen Fehler bei Rennhälfte verlor er etwas Geschwindigkeit und kam schließlich in 54,56 Sekunden ins Ziel. Insgesamt belegte er unter 24 Startern den 20. Platz, was ein Ergebnis im Rahmen der Vorleistungen bedeutete, aber noch nicht die erhoffte Leistungssteigerung war. Er zeigte sich nach dem Rennen dennoch nicht ganz enttäuscht, denn auch dieses Rennen war ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die nachgereisten Staffelläufer kamen gerade rechtzeitig, um den Teamkollegen Mateusz lautstark zu unterstützen und bestaunten die Rennen der Langhürdenläufer von der Tribüne aus. Anschließend genossen alle die blaue Bahn Braunschweigs unter blauem Himmel bei sommerlichen Temperaturen – aber vor allem die hochklassige Leichtathletik, die uns geboten wurde, und die hervorragende Stimmung auf der gut besetzten Zuschauertribüne. Ein Höhepunkt war sicher der erste Laufs eines Deutschen unter 10 Sekunden: Owen Ansah sprintete überzeugend in 9,99 sek vor unseren Augen ins Ziel. Nach einem gemütlichen Abendessen ließen wir uns weiter sportlich inspirieren, indem wir in der Hotel-Lounge das Fußball-EM-Spiel Deutschland gegen Dänemark schauten, bevor es in eine gewittrige Nachtruhe ging.
Am Sonntag morgen wurde es dann Ernst: Der Staffellauf stand an. Die Spannung bei Athleten und Trainern stieg – gerade, wenn man sich auf dem kleinen Aufwärmplatz mit vielen ambitionierten AthletInnen Sprintraum „erkämpfen“ muss. Vor dem Start ging es in den Callroom und die Wege von unseren vier Staffelläufern Levi Sacher, Mateusz Lewandowski, Felix Reiners und Niklas Görigk und den bis dahin mit aufgewärmten Ersatzläufern Linus Binder und Timon Blatt sowie natürlich den Trainern und Spezialfan Sina trennten sich. Gerade als die Jungs ins Stadion geführt worden, öffnete der Himmel die Schleusen und der Regen strömte. Schnell kühlte sich auch die Temperatur im Stadion ab. Zwar sollten wir Aachener diese Witterungsverhältnisse inzwischen gewohnt sein, aber zu gern hätten wir noch die trockenen Bedingungen der Frauen-Läufe zuvor mitgenommen... Unsere Jungs ließen sich aber nicht sonderlich vom Regen beeinflussen. Startläufer und scheinbar auch Kamera-Liebling Levi erwischte einen guten Start und übergab den Stab nahezu perfekt an Mateusz. Auch der Wechsel auf Felix glückte ebenso wie der letzte auf Niklas. Niklas kämpfte hervorragend und brachte den Stab sicher über die Ziellinie. Bravo, Jungs – das war leider in der Vereinsgeschichte nicht immer so... Die erwünschte Zeitverbesserung wurde zwar verpasst, aber dennoch erliefen die Jungs mit einer Zeit von 42,29s einen respektablen 17. Platz (Meldeliste Platz 20). Alle Mitgereisten waren zufrieden und froh, dass die „Mission Braunschweig“ so gut gelaufen ist. Nachdem wir noch ein paar Stunden die „Regenspiele“ weiterverfolgt haben, ging es auf die Heimreise.
Fazit : Braunschweig war eine Reise wert --- und die U23-Meisterschaften am kommenden Wochenende können kommen!
Text: Marlies Bechthold & Timo Krampen
Fotos: Marlies Bechthold und Sina Adler
