Dank motivierender Trainingsvorschläge von Trainer Wolfgang Glöde und der Tatsache, dass man als Mittel- und Langstreckenläufer überall trainieren kann, zeigten die Läufer der ATG auch während des Lockdowns im Frühjahr eine gute Trainingsmoral. Umso mehr freute man sich, als ab Mitte Mai wieder gemeinsames Training möglich war. Die wettkampffreie Zeit überbrückte man mit einigen Trainingswettkämpfen. Zusätzliche Motivation brachte die Hoffnung auf eine Late-Season der Leichtathletik, die ab Juli auch auf den Mittel- und Langstrecken in Erfüllung ging.
Direkt den ersten großen Leichtathletik-Wettkampf in NRW, das #backontrack-Meeting in Dortmund am 13.07., nutzten drei ATG-Läufer für einen Formcheck. Annika Niederau testete erfolgreich über 3000m (10:46,72). Anna Dohmen lief Bestzeit über 1500m (4:50,67) und auch Lothar Wyrwoll war mit 4:09,22 über die gleiche Distanz zufrieden. In den nächsten beiden Wochen machten sich die ATGer zu den Läuferabenden nach Trier auf. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Dmitrii Korneev über 3000m (8:54,55 = PB). Beim zweiten Läuferabend zeigte Martin Pelzer einen gelungenen Saisoneinstand über 5000m (15:57,24).
Für die nächsten Wettkämpfe konnten sich die Läufer die lange Anreise sparen und nun endlich auch im heimischen Waldstadion antreten. Am 31.07. stand ein 800er auf dem Programm. In mehreren Läufen über alle Altersklassen hinweg hagelte es Bestzeiten für die ATGer. Die schnellsten waren Anna Dohmen (2:21,87) und Dmitrii Korneev (2:01,58). Am darauffolgenden Wochenende stand sowohl ein 800er als auch ein 10000er zur Auswahl. Die vorherrschende Hitzewelle machte jedoch die Hoffnung auf ganz schnelle Zeiten zunichte.
Als Klassiker der Saison folgte die ursprünglich Bergisch Gladbacher Bahnlaufserie, die dieses Jahr in Siegburg ausgetragen wurde, mit starker Vertretung der ATG. Am ersten Tag stellte Jakob Giesen in 2:14,34 eine Bestzeit über 800m auf. Über 3000m liefen Annika Niederau (10:37,05) und Johanna Giesen (11:17,47) ebenfalls PB. Mit der Zeit steht Annika auf Platz 7 in der deutschen Bestenliste der W15. Die männlichen Vertreter Lothar Wyrwoll (9:00,19), Martin Pelzer (9:13,12) und Jonas Patri (9:51,45) erreichten Saisonbestzeiten, wobei Jonas diese noch deutlich unterbieten sollte. Am zweiten Tag der Serie stand eine kleine Aachener Delegation über 5000m am Start. In einem stark besetzten Feld mischten Andreas Keil-Forneck (14:47,23) und Dmitrii Korneev (15:03,39 = PB) vorne mit. Am dritten Tag beeindruckten Annika Niederau (3:08,45) und Jonas Patri (2:44,15) über 1000m. Während Annika damit einen neuen Vereinsrekord der WU20 aufstellte, eroberte Jonas Platz 1 in der deutschen Bestenliste. Über 10000m überzeugten erneut Andreas Keil-Forneck (30:47,06) und Dmitrii Korneev mit Bestzeit (32:26,35).
Mit der Hoffnung auf schnelle Zeiten über 800m und 3000m fuhr ein Quartett am 12.09. nach Sonsbeck zum Track Meeting. Über 800m (2:11,78) schrammte Luca Thiele an seiner Bestzeit vorbei genauso wie Annika Niederau über 3000m (10:40,04). Eine eindrucksvolle Steigerung seiner Bestzeit über 3000m legte Jonas Patri hin. Zusammen mit Pacemaker Lothar Wyrwoll kam er nach 9:13,66 ins Ziel. Dies bedeutet nicht nur Vereinsrekord, sondern auch die zweite Führung der deutschen Bestenliste.
Während die meisten ATGer schon die Bahnsaison beendeten, standen für die jüngeren Vertreter noch zwei Wettkämpfe an. Am 26.09. fuhren sie erneut nach Siegburg zum "Puma-Nachwuchs"-Meeting. Annika Niederau (2:28,10), Jonas Patri (2:05,18) und Jakob Giesen (2:13,11) stellten Bestzeiten über 800m auf. Jonas errang damit seinen zweiten Vereinsrekord dieses Jahr. Eine Woche später ging es für Annika Niederau, Jonas Patri und Luca Thiele zu den Nordrhein-Jugendmeisterschaften nach Euskirchen. Luca kam in 4:49,99 auf Platz 4 über 1500m in der U18. Annika lieferte sich ein enges Duell über 3000m und wurde Nordrhein-Vizemeisterin in 10:51,04 in der W15. In der M15 holte sich Jonas in 9:41,43 ungefährdet den Nordrhein-Meistertitel der M15 (s. Bericht).
Trotz der coronabedingten Einschränkungen im Frühjahr blicken die ATG-Läufer damit auf eine sehr erfolgreiche Bahnsaison 2020 zurück und wollen im Winter im Cross und auf der Straße daran anknüpfen.