Geschichte

Auf der Suche nach neuen Lauferlebnissen wurde, entstanden aus einer Wette unter ATG-Sportlern, am 22.12.1963 der erste Winterlauf der Aachener TG gestartet. Initiator und über Jahrzehnte Organisator dieses Laufes war der 2009 verstorbene Klaus Wintgens, dem zu Ehren der Klaus Wintgens-Gedächtnispreis seit 2010 verliehen wird. 

Vom ehemaligen ATG-Jugendheim im Vichtbachtal bei Stolberg-Mulartshütte zum vereinseigenen Sportplatz Am Chorusberg in Aachen, ging bei der ersten Auflage des ATG-Winterlaufs nur ein kleines Häufchen von 12 Läufern an den Start. Mit Rücksicht auf den Autoverkehr machte sich jeder Läufer alleine auf die Suche nach der optimalen Strecke. In Abständen von einer Minute gestartet, konnte jeder laufen, wie er wollte - es gab keine Streckenvorgabe. Der Schnee lag knöchelhoch und ein kalter Wind blies den Läufern ins Gesicht. Hubert Stenten von der ATG, der dem Lauf nach seiner aktiven Zeit noch immer als Starter erhalten bleibt, lief mit 1:15:06 h die beste Zeit. Nach 1:30 h erreichte der Letzte den Chorusberg. Alle waren sich einig: Diesen Lauf machen wir jetzt jedes Jahr! 

Auch in den folgenden Jahren blieb es dabei, dass sich jeder kreuz und quer, rechts und links, seinen Weg zum Chorusberg suchte. In Hahn, Venwegen, Brand oder Relais Königsberg - überall tauchten Winterläufer auf. Durch Wiesen, Felder, Höfe, Gärten, Zäune, Eisenbahnlinien, Straßen, Wasserläufe, Morast und Schlamm, bei Sonne und Regen, bei Schnee und Sturm liefen sie jedes Jahr dem ATG-Sportplatz entgegen. 

Immer mehr Läufer standen am Start, immer mehr Freude machte dieser Lauf. Zu dem kleinen Haufen ortskundiger Aachener gesellten sich Läufer aus ganz Nordrhein-Westfalen. Nach Jahren mit Kompass und Karte wurde 1967 der letzte Orientierungslauf gestartet. Man hatte inzwischen die Ideallinie gefunden und die Teilnehmer liefen hintereinander her dem Ziel entgegen. 

Alle schwärmten von diesem Lauf und die Nachfrage aus dem In- und Ausland wurde immer größer. Der Lauf musste gestrafft werden, damit jedem Läufer die gleiche Strecke angeboten werden konnte. Die Markierung der Strecke und Streckenkontrollen wurden erforderlich unter Mithilfe von Polizei und Behörden. 

Beim Winterlauf 1970 konnten schon 267 Läufer im Ziel die Medaille mit dem Aachener Gruß, dem Klenkes, entgegennehmen, darunter auch erstmals drei Frauen. Es siegte Wolfgang Glöde (heute Trainer des ATG-Nachwuchs), der für viele Jahre der letzte Sieger aus Reihen der Aachener TG sein sollte, so groß war inzwischen die Klasse bei diesem Lauf. 

Mit dem Aufschwung der Laufbewegung in den siebziger Jahren nahm die Teilnehmerzahl am Winterlauf kontinuierlich zu. Neben der großen Anzahl an Breitensportlern, sind aber auch viele deutsche und ausländische Spitzenathleten beim Winterlauf in Aachen an den Start gegangen, was ein Blick auf die Siegerliste zeigt. Dort finden sich so bekannte Namen wie Wolf-Dieter Poschmann, inzwischen besser bekannt als ZDF-Sportreporter, Hans-Jürgen "Sehne" Orthmann, Karl Fleschen, Herbert Steffny, Detlev Uhlemann, Alexander Lubina, Holger Ahrenberg und Mario Kröckert. Ende der neunziger Jahre / Anfang des neuen Jahrtausend dominierte dann ein Läufer der Aachener TG den Laufklassiker. Philipp Nawrocki – zweifacher Deutscher Marathonmannschaftsmeister – gewann fünf Mal und ist damit unangefochtener Rekordsieger.

Bei den Frauen führt Birgit Lennartz, allseits bekannte Marathon- und Ultralangläuferin, mit sechs Siegen die Rekordliste an, gefolgt von der Aachenerin Angelika Dunke mit fünf Siegen. Veronica Pohl von Bayer 04 Leverkusen verpasste 2011 womöglich ihren Titel Hattrick aufgrund einer Nominierung in die LA-Nationalmannschaft zur Cross-Europameisterschaft.