Eine kleine, aber feine Abordnung von zwei Athlet*innen hat die Aachener TG bei den Deutschen Jugendmeisterschaften am 16./17. Juli in Ulm vertreten. Unsere derzeit schnellste Sprinterin der Region, Chelsea Port Le Roi (Jg.2003) hatte sich gleich für beide Sprintdistanzen – 100 und 200m – qualifiziert. Nachdem sie vier Wochen vor den Deutschen in der Vorbereitung durch eine Corona-Infektion ausgebremst wurde, war das „Unternehmen Ulm“ etwas unabsehbar geworden. Würde man die Auswirkungen der Infektion merken ? Nicht, dass Deutsche Meisterschaften nicht schon von allein spannend genug wären....
Auch zwei lange Unfall-Staus während der Anreise konnten Athletin und Trainerin die gute Laune und Vorfreude nicht nehmen. Das Ulmer Donaustadion ist wiederholt Austragungsort der Jugendmeisterschaften und war Beiden bekannt. Ulm empfing uns mit strahlendem Sonnenschein...und Windböen … Am Samstag, dem Tag der 100m-Läufe, wehte er zumindest aus der für Sprinter „richtigen“ Richtung – von hinten. Chelsea schaffte es, sich beim Aufwärmen gut zu fokussieren und auch durch die ungewohnte Callroom-Situation nicht zu sehr beunruhigen zu lassen. Bahn 8 in Vorlauf 4 – zweimal wurde dieser Lauf wegen Fehlstarts zurückgeschossen – trotzdem erwischte Chelsea einen guten Start, kämpfte sehr schön im letzten Drittel und beendete den Lauf als Vierte ihres Laufs mit neuer Bestzeit von 12,06s (bislang 12,23s). Leider lag die Rückenwindunterstützung bei 2,2 m/s (bis 2,0 m/s sind erlaubt) , so dass die schöne neue Zeit nicht in die Bestenlisten einziehen wird. Aber ganz sicher wird Chelsea diese Zeit entweder in den letzten Läufen dieser Saison oder spätestens in der kommenden Saison bei regulärem Wind bestätigen. Zum Einzug ins Halbfinale reichte die Zeit nicht, aber Chesea konnte sich im Vergleich zum Melderanking nach vorne schieben, was immer für die Leistung der Athleten spricht.
Der Sonntag war der Wettkampftag für unseren zweiten Starter, Gabriel Husson (Jg. 2005). Auch Gabriel hatte sich im Vorfeld für zwei Strecken der U18-Konkurrenz qualifizieren können (1500m und 3000m), entschied sich dann aber, nur über die lange Strecke zu starten. Gabriel ist noch relativ „neu“ in der Mittelstreckenkonkurrenz – ging das Rennen aber mutig an und hängte sich an den Pulk der Führenden. Als das Rennen im Mittelteil anzog, hätte Gabriel eventuell etwas mutiger „dranbleiben“ können – aber Taktik in Mittelstreckenläufen und Vertrauen in das eigene Können lernt man mit der Anzahl der Rennen besser einzuschätzen. So ließ er aber auch im letzten Teil nichts anbrennen und konnte seinen 10. Platz, mit dem er gemeldet war, erfolgreich verteidigen. Ganz sicher lässt dieses tolle Rennen in dem spannenden Umfeld von Deutschen Meisterschaften die Motivation, weiter zu arbeiten, steigen. Eine tolle Leistung, Gabriel !
Mittags ging es dann für Chelsea in ihren 200m-Lauf – eine Strecke, von der wir zu Beginn der Saison nicht gedacht hatten, die Quali nur von Nahem zu sehen... Als Letzte gemeldet, startete Chelsea in Lauf vier auf Bahn zwei – und erwischte hervorragende erste hundert Meter. Auf der Schlussgerade blies dann leider an diesem Tag der Wind von vorne – und zwar fast genauso stark, wie er samstags unterstützend war … (1,9m/s) So konnte Chelsea ihr tolles Anfangstempo nicht durchhalten und kam mit 25,55s ins Ziel. Dass sie bei diesem bremsenden Wind nur 7 Hundertstel unter ihrer Bestleistung blieb und wieder im Gesamtranking drei Plätze nach oben kam, zeigt ihre beeindruckende Leistung an diesem Wochenende. Auch Chelsea ist natürlich hoch motiviert sich weiter zu entwickeln – wir können alle sehr stolz auf diese beiden jungen Athleten sein !